KVM-over-IP-Switches sind Hardwaregeräte auf IP-Basis, die die Verbindung von bis zu Tausenden von Servern miteinander und deren Verwaltung erlauben und so den Fernzugriff auf Server für alle KVM-verbundenen Server mit Hilfe von In-Band- und Out-of-Band-Methoden ermöglichen. Mithilfe fortschrittlicher Sicherheits- und Verschlüsselungsfunktionen können sich Administratoren von praktisch jedem Ort mit Internetanschluss bei den Servern anmelden und nahezu jeden Aspekt der Zielcomputer kontrollieren, einschließlich der Stromzyklen und CMOS-Einstellungen (Complementary Metal-Oxide-Semiconductor).
Die Möglichkeit des Fernzugriffs auf Dutzende, Hunderte oder sogar Tausende von Servern ist ein entscheidender Vorteil für wachsende Unternehmensnetzwerke und eine Notwendigkeit für große Rechenzentren. Zu den wichtigsten Vorteilen gehört die außergewöhnliche Zugangsflexibilität für IT-Mitarbeiter. Mit IP KVM können wichtige Administratoren weltweit auf Rechenzentren zugreifen, die persönliche Verwaltung reduzieren und Zeit- und Kostenverschwendung vermeiden.
Die Vorteile von KVM wirken sich auch auf die Architektur, das Design und die Sicherheit von Rechenzentren aus. Die Zentren können aus Sicherheitsgründen problemlos am Rande oder an entfernten Standorten eingerichtet werden, ohne dass IT-Administratoren und Entwickler, die auf diese Ressourcen zugreifen, umziehen müssen.
IP KVM und Zugriffsmethoden
KVM over IP bietet zahlreiche Anschlussmöglichkeiten und macht den Zugriff auf Rechenzentren besonders einfach und bequem. Die folgenden Methoden sind Standardmethoden.
Eine DFÜ-Verbindung ist über ISDN oder 56K-Standardmodems möglich.
Die Verwendung einer sicheren Webbrowser-Verbindung hat sich für die Administratoren von Rechenzentrumsnetzwerken als faktischer Zugangspunkt etabliert. In der Regel erfordert dieser Zugang Java oder Javascript HTTPS -IPv4, IPv6 auf Client-Computern. Die neueste IP-KVM-Technologie nutzt jedoch HTML5. Damit braucht Java nicht auf Clients installiert zu werden.
VNC-Viewer sind ein weiteres sicheres Protokoll für den Zugriff auf IP KVM. Wenn der KVM-over-IP-Switch einen VNC-Server ausführt, kann sich ein Remote-Benutzer mit den entsprechenden Anmeldedaten mit RealVNC beim IP-KVM anmelden und auf die angeschlossenen Zielcomputer zugreifen. Je nach Anzahl der Kanäle (Single oder Dual) kann die physische KVM-Konsole gleichzeitig verwendet werden, während jemand aus der Ferne auf sie zugreift (Dual Channel).
Serieller Konsolenzugriff, nur konsolenbasiert, ermöglicht Benutzern die Verbindung zu ihrem KVM über serielle Anschlüsse wie RS-232, DB-15, Ethernet und USB. Da es sich bei dieser Methode um eine Textkonsolenmethode handelt, wird nur eine minimale Bandbreite benötigt, was sie ideal für Situationen macht, in denen der Bandbreiten-Overhead kritisch verwaltet werden muss.
Mobile und Tablets werden in eine neue Welle von IP-KVM-Zugangspunkten einbezogen. Im Zuge des technologischen Fortschritts und der zunehmenden Bedeutung von Remote-Arbeitsplätzen können iOS- und Android-Geräte, die mit VNC und sicheren Webbrowsern ausgestattet sind, mit IP-KVMs verbunden werden, was den mobilen Zugriff auf Remote-Systeme und die Flexibilität der IT-Mitarbeiter noch weiter erhöht.
Einzel- und Mehrbenutzerzugriff
KVM-Switches können je nach Design einzelnen oder mehreren Benutzern Zugriff gewähren. Der Mehrbenutzerzugriff ist für kleine Büros oder Heimbüros, in denen es weniger Systeme und ein begrenztes Budget gibt, weniger wichtig. Diese Netzwerke können problemlos von kleinen Einzelplatz-KVM-Switches wie dem Avocent AV100 KVM-Switch bedient werden, der vier, acht und 16 Ziele aufnehmen kann.
Aber für größere Rechenzentren, die Hunderte von Systemen beherbergen, haben Internet und IP-Technologie die Standard-KVM-Switches für Einzelbenutzer erweitert und zu Matrix-KVM-Switches für Unternehmen geführt, die mehreren Benutzern gleichzeitigen Zugriff auf theoretisch unbegrenzte Zielcomputer bieten.
In-Band- und Out-of-Band-Zugriff
KVM-over-IP-Switches bieten als Redundanzfunktionen sowohl die In-Band- als auch Out-of-Band-Zugriffsverwaltung (OOB).
Der In-Band-Zugriff erfolgt über die lokale Netzwerkstruktur wie LAN/WAN. Diese ist die häufigste Zugangsmethode und erlaubt die sofortige Verbindung über das Firmennetzwerk.
Der OOB-Zugang schafft eine alternative sichere und dedizierte Methode, mit der die IT-Mitarbeiter auf die Netzwerkinfrastruktur zugreifen können. Eine OOB-Schnittstelle ist von der Einrichtung des Gerätes und des Netzwerks abhängig. Aussichtsreiche Kandidaten sind gleichwohl auch serielle Ports oder direkte Ethernet-Verbindungen zum KVM-Switch, oder bei komplett fernverwalteten Systemen der serielle Anschluss über LAN (Umleitung der seriellen E/A über IP). Mit dieser OOB-Funktion können die Administratoren Engpässe in der lokalen Netzwerkstruktur überwinden und Problembereiche beheben, wenn der In-Band-Zugriff nicht möglich ist. Diese Fähigkeit kann außerordentlich nützlich sein, wenn Netzwerke überlastet sind oder angegriffen werden.
Typen von IP KVM
Angesichts der Flut von Anbietern und KVM-Systemen muss ein KVM-Switch für zwei Funktionen ausgewählt werden: den Zugang, den er ermöglicht, und die Anzahl der Zielcomputer, die an ihn angeschlossen werden können. Standard IP KVM bietet den Zugriff auf IP-Basis auf eine Reihe von Zielgeräten, insbesondere über das LAN/WAN. KVM-over-IP-Gateways gewähren je nach den enthaltenen Funktionen sicheren Fernzugriff über ein LAN/WAN, das Internet und sogar ISDN/56K-Modem auf Computer, die mit dem KVM verbunden sind.
IP-KVM-Switches mit hoher Dichte sind für Unternehmen geeignete Switches, die eine Vielzahl von Verbindungen erlauben. Mit CatX-Verkabelung können Daisy-Chaining-Switches diese Verbindungen auf mehrere hundert erweitern und gleichzeitig den zulässigen Abstand zwischen den Switches, Servern und Remote-Client-Computern vergrößern.
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