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Auf den ersten Blick scheint die Auswahl einer Rack-Energieverteilungseinheit (Rack Power Distribution Unit, rPDU) keinen großen Einfluss auf die Leistung eines Rechenzentrums zu haben.

Das Ausmaß dieser Entscheidung wird jedoch erst bei näherer Betrachtung ersichtlich. Die technischen Daten Ihrer Rack-PDU haben einen direkten Einfluss auf die Zuverlässigkeit, Flexibilität und Skalierbarkeit Ihres Rechenzentrums.

Die Auswahl einer Rack-PDU beginnt mit einer einfachen Frage:
Wie hoch ist Ihr Strombedarf?

Bei der Auswahl einer rPDU müssen Sie den Strombedarf bestimmen, der für Ihre kritische IT-Ausrüstung erforderlich ist.

Normalerweise gibt es einen Grenzbereich für den verfügbaren Strom. Sie haben aber auch die Möglichkeit, Ihre benötigte Stromkonfiguration auszuwählen.

Falls Sie durch Ihre aktuelle Rechenzentrum-Infrastruktur eingeschränkt sind, müssen Sie lediglich die Stromstärke, die Spannung und die Art der Steckdose identifizieren, an die Sie Ihre Rack-PDU anschließen.

Wenn Sie hingegen den Strombedarf konfigurieren wollen, der Ihrem Rack zugeführt werden muss, müssen Sie ein paar Kalkulationen vornehmen. Berechnen Sie die ungefähren kW, die für die installierte Ausrüstung erforderlich sind oder möglicherweise in jedes Rack installiert werden könnten. Vergewissern Sie sich, dass Sie den Bedarf für das erwartete Wachstum in Ihrer Stromberechnung berücksichtigen, um sicherzustellen, dass Sie ausreichende Flexibilität haben, Ihr Rechenzentrum für die Zukunft zu skalieren.

Jetzt, da Sie die wichtigste Frage beantwortet haben, können Sie mit dem nächsten Schritt in der Auswahl der Rack-Energieverteilungseinheit fortfahren: Die Auswahl der Art der rPDU, die am besten für Ihre Einrichtung geeignet ist.

Es gibt vier Arten von Rack-PDUs:

  • Basis-rPDU
  • rPDU mit Messfunktion
  • Überwachte rPDU
  • Geschaltete rPDU

Basis-rPDUs: Zuverlässig, aber einfach

Die Basis-rPDU ist eine zuverlässige Steckdosenleiste in einfacher Ausführung, die Strom an Ihre kritische IT-Infrastruktur verteilt. Sie sind kostengünstige Einstiegslösungen, die ein breites Spektrum von Anforderungen erfüllen, um Ihre Ausrüstung am Laufen zu halten.

Hersteller bieten eine Vielfalt von Funktionen an einfachen Energieverteilungseinheiten an, um hohe Verfügbarkeit und zukunftssichere Funktionalität sicherzustellen. Sie können zum Beispiel eine Basis-rPDU mit Verschluss-Sicherung erhalten, um das Risiko zu minimieren, dass durch Herausrutschen des Steckers aus der rPDU Ihre Ausrüstung versehentlich von der Stromversorgung getrennt wird. Außerdem bieten einige Hersteller nachrüstbare Modelle an. So lassen sich intelligente Funktionalitäten nachträglich installieren, falls dies für zukünftige Geschäftsausrichtungen erforderlich ist.

Generell bietet die Basis-rPDU jedoch keine Einblicke in den Stromverbrauch der Ausrüstung und ist über das Netzwerk nicht zugänglich.

Diese Option ist ideal für kleine Serverräume, die sich in nächster Nähe Ihres IT-Personals befinden. Basis-rPDUs eignen sich weniger für größere, missionskritische Serverräume oder Rechenzentren, da sie nicht fernüberwacht oder -verwaltet werden können.

rPDUs mit Messfunktion: Die Erweiterung der Basis-rPDU

rPDUs mit Messfunktion bieten die gleiche zuverlässige Energieverteilung wie Basis-rPDUs, liefern Benutzern aber lokale Stromverbrauchsdaten über eine lokale Anzeige. Die lokale Anzeige liefert Stromverbrauchsmetriken (Strom, Spannung, Leistungsfaktor etc.). Dadurch erhält der Nutzer Einblicke in den Stromverbrauch der Ausrüstung und kann dadurch zukünftige Auslegungen, Erweiterungen oder Veränderungen abschätzen.

Einige rPDUs mit Messfunktion sind mit erweiterten Funktionalitäten ausgestattet, wie z. B. Visible Light Communication (VLC). VLC ermöglicht es Benutzern, die digitale Anzeige über eine Mobile-Anwendung zu scannen, um aussagekräftige Daten zu sammeln, die für Kapazitätsplanung und die elektrische Lastverteilung wichtig sind.

Wie bei der Basis-rPDU bieten einige Hersteller nachrüstbare Energieverteilungseinheiten mit Messfunktion an. Dadurch besteht mehr Flexibilität bezüglich Fernüberwachung, ohne Strom von den verbundenen Geräten abzuziehen.

rPDUs mit Messfunktion werden für die Verwendung in hochsicheren Rechenzentrumsumgebungen empfohlen, die ein Air Gap zwischen ihrer Strominfrastruktur und dem lokalen Netzwerk aufrechterhalten müssen. Sie eignen sich aber auch für Einrichtungen, die zu einem späteren Zeitpunkt auf Fernüberwachung aufrüsten wollen.

Überwachte rPDUs: Mobile Intelligenz

Überwachte rPDUs bieten die gleichen Features und Funktionen wie die einfachen Energieverteilungseinheiten und solche mit Messfunktion. Sie ermöglichen aber darüber hinaus Fernüberwachung über das Netzwerk.

Benutzer können aus der Ferne über eine sichere Internetschnittstelle auf Echtzeit-Stromverbrauchs-Kennzahlen zugreifen – bis hinunter zur Steckdose. Rechenzentrumsmitarbeiter können unabhängig von dem Ort, an dem sie sich befinden, kritische Stromverbrauchs-Kennzahlen in Echtzeit überwachen. Dieser kontinuierliche Informationsfluss bietet folgende Vorteile:

  1. Automatische Alarmmeldungen können in dem Moment ausgelöst werden, in dem ein benutzerdefinierter Schwellenwert überschritten wird.
  2. Der Stromverbrauch kann mit viel höherer Präzision verfolgt werden, was letztlich auch die Abrechnungsgenauigkeit verbessert.
  3. Der Lastausgleich ist präziser, was die Menge an Stromverlust ohne Kurzschluss-Risiko begrenzt.
  4. Durch die Aufrüstung auf Umgebungsüberwachung lassen sich kritische Umgebungsveränderungen beobachten.

Um das gesamte Potenzial Ihrer überwachten rPDU zu nutzen, sollten Sie einen Hersteller wählen, der ausfalltolerante Datenverkettung anbietet. So können Sie sicherstellen, dass Datenauswertungen weiterlaufen, auch wenn die Netzwerkkette unterbrochen wird.

Ein weiteres wichtiges Feature ist IP-Aggregation. Um die Vernetzungskosten von Hunderten von rPDUs zu reduzieren, bieten Hersteller eingebaute Software-Features an. Sie ermöglichen es, dass bis zu 50 rPDUs von einer einzigen IP-Adresse aus überwacht werden können. Selbstkonfigurationsoptionen von nachgeschalteten Geräten reduzieren Ausfallzeiten signifikant.

Überwachte rPDUs werden speziell für High-Density-Rechenzentren empfohlen, insbesondere große Colocation-Einrichtungen, wo manuelle Stromverbrauchsberichte für Abrechnungszwecke nicht mehr ausreichend sind. Aber auch Cloud-Anbieter, die fluktuierende Stromlasten unterstützen müssen, ohne die Energieeffizienz zu kompromittieren, sollten auf überwachte rPDUs zurückgreifen.

Geschaltete rPDUs: So intelligent wie es nur geht

Geschaltete rPDUs repräsentieren den modernen Standard der Energieverteilung in Rechenzentren. Sie bieten die gleichen Features und Funktionen wie die überwachten rPDUs, mit einer Ausnahme: sie können aus der Ferne gesteuert werden.

Autorisiertes Rechenzentrumspersonal kann nicht reagierende Geräte über eine intuitive Internetschnittstelle einschalten, abschalten oder neu starten. Sie können außerdem den Stromverbrauch an der Steckdose begrenzen, um versehentliche Überlastungen zu vermeiden. Dies gibt Benutzern absolute Kontrolle über den Stromverbrauch, die Effizienz und die Verfügbarkeit ihrer Rechenzentren.

Geschaltete rPDUs eignen sich für alle Einrichtungen, unabhängig davon, ob es sich dabei um ein großes Rechenzentrum oder eine kleine Außenstelle handelt. Geschaltete rPDUs sind dann sinnvoll, wenn eine schnelle und leichte Fernüberwachung kritischer Ausrüstung gewünscht wird. Es lassen sich dadurch die Kosten für den Einsatz von Technikern zur einfachen Aus- und Einschaltung von nicht reagierenden Servern oder Netzwerkkomponenten wesentlich reduzieren, wenn nicht gar ganz eliminieren.

Nach der Bestimmung des Strombedarfs und der Identifikation der rPDU-Art ist ein letzter Schritt erforderlich, um die perfekte Rack-Energieverteilungseinheit auszuwählen.

Konfigurations- und Steckdosenanforderungen

Rack-Energieverteiler werden horizontal oder vertikal sowie innerhalb oder außerhalb des Racks montiert. Horizontale rPDUs werden innerhalb des Racks installiert und beanspruchen wertvollen Geräteraum. Üblicherweise nehmen horizontale Einheiten im Rack Platz für 1 oder 2 Einheiten in Anspruch und haben 8-16 Steckdosen. Vertikal montierte rPDUs können bis zu 54 Steckdosen haben. Diese werden an der Rückseite oder der Seite des Rackgehäuses installiert und nehmen innerhalb des Racks keinen Platz für die Montage von kritischen Geräten weg. Wenn Sie eine klare Vorstellung über den Auslegungsbedarf innerhalb des Rechenzentrums und die IT-Ausrüstung haben, bevor Sie die Montageoption, den Steckdosentyp und die Menge für Ihre rPDU auswählen, hilft Ihnen das dabei, Zeit, Geld und Platz zu sparen.

Finden Sie hier heraus, was Vertiv Geist im Bereich rPDU anzubieten hat. Verschaffen Sie sich einen Überblick und finden Sie Ihre perfekte rPDU über den PDU Finder.

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