Mit dem Ziel, die nächste Generation von Rechenzentrumsexperten zu inspirieren, hatte ich zum Anlass des Internationalen Tages des Rechenzentrums kürzlich ein großartiges Gespräch mit zwei bemerkenswerten Frauen der Branche – Jamie Leverton, Senior Vice President und Chief Commercial Officer bei eStruxture Data Centers in Montreal, und Erin Dowd, Vice President of Global Human Resources bei Vertiv. Unser Gespräch wurde für einen Podcast aufgezeichnet und wir sprachen über die Vorzüge einer Karriere im Rechenzentrum, über die Förderung der nächsten Generation verschiedener Fachkräfte, die Rechenzentren unterstützen, und darüber, wie das Thema Nachhaltigkeit bei der Gewinnung solcher Mitarbeiter eine Rolle spielen kann. Im Folgendes gibt es die Highlights aus diesem Gespräch.
Rechenzentren können das Interesse wecken, denn sie stehen im Mittelpunkt
Da viele von uns in der gegenwärtigen Krise in einer sozial distanzierten Umgebung als Fernarbeiter tätig sind, kann die Abhängigkeit der Welt von Rechenzentren nicht hoch genug eingeschätzt werden. Was für eine fantastische Zeit für unsere Branche, die so entscheidend dafür ist, unserer Gesellschaft beim plötzlichen Übergang von einer Welt mit überwiegend persönlichen Kontakten zu einer Welt der Heimarbeit zu helfen. Die nächste Generation von Mitarbeitern im Rechenzentrum übernimmt eine wichtige Rolle für diesen Wandel und seine Auswirkungen. Diese Erfahrung, von der Arbeit zu Hause bis hin zum E-Learning und allem anderen, wird für immer ein Teil von ihnen sein. Dieses Wissen und vor allem die Tatsache, dass sie als „Digital Natives“ aufgewachsen sind, lässt eine Generation von IT-Fachleuten mit einer völlig anderen Perspektive und anderen Fähigkeiten entstehen.
Die Förderung der nächsten Generation von Fachkräften liegt mir sehr am Herzen. Ich unterstütze ein Sommerlager für Frauen im Ingenieurwesen und andere Veranstaltungen meiner Alma Mater, die Universität Dayton. Außerdem bin ich Mentorin für Praktikanten und andere junge Fachkräfte beider Geschlechter, und ich sehe sehr viel Potenzial. Sie sind lernbegierig und wollen sich einbringen. Und mit den potentiellen Auswirkungen von 5G und künstlicher Intelligenz (KI) auf unsere Branche sind die Möglichkeiten, die diese jungen IT-Profis erwarten, praktisch unbegrenzt.
Der Zeitpunkt könnte nicht besser sein, denn die wachsende Rechenzentrumsbranche benötigt dringend junge, kreative Talente. Dabei muss man berücksichtigen, dass 33 Prozent der Rechenzentrumsexperten in den Vereinigten Staaten die Branche bis 2025 verlassen werden meist um in Rente zu gehen. (Quelle, Data Center 2025: Closer to the Edge).
Vielfalt ist das zentrale Gebot
Ein Schlüssel zur Bewältigung dieses Personalwechsels besteht darin, unsere Suche nach Kandidaten proaktiv zu erweitern und so zu gewährleisten, dass wir über einen vielfältigen Talentpool verfügen.
Vielfalt ist das Gebot der Stunde, und sie bringt geschäftliche sowie kulturelle Vorteile. Bei Vertiv setzen wir auf Vielfalt, mit unserer globalen Belegschaft und unserem Kundenstamm. Untersuchungen zeigen, dass Unternehmen, die eine vielfältigere Belegschaft haben, die Leistung und Innovation derjenigen mit weniger Vielfalt übertreffen. Laut einer Studie von McKinsey aus dem Jahr 2018 ist beispielsweise die Wahrscheinlichkeit um 33 Prozent höher, dass Unternehmen, die in Bezug auf eine vielfältige Belegschaft zum obersten Viertel gehören, finanziell besser abschneiden als ihre weniger vielfältigen Marktbegleiter.
Bei Vertiv erweitert und verbessert unser Recruiting-Team für die Vielfalt bei unseren Hochschulbeziehungen und Rekrutierungsbemühungen. Bei der Einstellung von Praktikanten bis hin zu Führungskräften zielen wir auf vielfältige Kandidaten ab. Wir sprechen Talente zu Beginn ihrer Karriere an, geben der Mitarbeiterentwicklung Vorrang und schaffen Karrierepfade, die ihnen helfen, sich in Führungsrollen zu entwickeln.
Vor kurzem haben wir zudem eine Ressourcengruppe „Women at Vertiv Excel“ (WAVE) ins Leben gerufen, die Frauen innerhalb der Organisation fördert und mehr Frauen ermutigt, Führungspositionen bei Vertiv anzustreben. Unsere Gruppe verfolgt und fördert die Vielfalt in Führungspositionen und bietet wichtige Schulungen an, die Frauen in ihren derzeitigen Positionen nutzen können.
Nachhaltigkeit kann Kandidaten und Kunden anziehen
Ein weiteres Beispiel dafür, dass es dem Unternehmen gut geht, wenn man Gutes tut, ist der Bereich der Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit ist ein wertvolles Instrument, das uns dabei hilft, Kandidaten zu gewinnen, Denn die Branche hat unter anderem das Potenzial, zum Beispiel bei der Reduzierung des Energieverbrauchs etwas zu bewirken.
Wir wissen mit Sicherheit, dass die nächste Generation wünscht, dass ihre Arbeit sich an ihren Werten orientiert. Sie wollen Aufgaben erfüllen, an die sie glauben. Wir wissen außerdem, dass sich die kommende Generation für den Erhalt der Umwelt einsetzt, was für uns alle als Bürger eine gute Nachricht ist. Nachhaltigkeit und die Fortschritte, die in dieser Branche gemacht werden müssen, die weiterhin so stark auf Elektrische Energie angewiesen ist, stellen also eine echte Chance für die nächste Generation dar.
Auch bei unseren Kunden liegt der Schwerpunkt zunehmend auf Nachhaltigkeit.
Bei eStruxture werden alle ihre Einrichtungen unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit konzipiert. Wenn sie Einrichtungen kaufen, rüsten sie diese sofort auf, um sie effizienter zu machen. Sie nutzen die Vorteile der freien Kühlung, wo immer dies möglich ist, und die Mehrheit ihrer Rechenzentren nutzt 99,5 Prozent der Energie aus Wasserkraft. Sie sind bestrebt, die Effizienz ihrer Energienutzung (Power Usage Effectiveness – PUE) weiter zu steigern, ohne dabei Leistung, Skalierbarkeit oder Betriebszeit zu beeinträchtigen, und sie wählen sorgfältig umweltverträgliche Technologien und Anbieter aus. Vertiv ist stolz darauf, zu ihnen zu gehören. (Siehe die Fallstudie.)
Nachhaltigkeit führt oft dazu, dass sich ein Kunde für die Zusammenarbeit mit bestimmten Unternehmen entscheidet. Wir haben diese Erfahrung gemacht. Insbesondere zahlreiche Hyperscale-Kunden haben Nachhaltigkeits- und Energieeffizienzpläne angekündigt, und die Bemühungen ihrer Partner sind ein wichtiger Teil dieser Pläne.
Einige Ratschläge für zukünftige Rechenzentrumsexperten
Ich wollte mit einigen Ratschlägen für alle abschließen, die eine Karriere in einem Rechenzentrum in Betracht ziehen. Aber wenn ich darüber nachdenke, ist es ein guter Rat für uns alle.
- Erfolg kommt nicht über Nacht. Erfreuen Sie sich an kleinen Schritten, machen Sie weitere Schritte, lernen Sie so viel wie möglich und geben Sie nicht auf.
- Bleiben Sie in Ihrer Karriere aufgeschlossen und seien Sie bereit, neue Dinge auszuprobieren. Manchmal öffnen sich Türen, von denen Sie keine Ahnung hatten, dass Sie dort hindurchgehen können.
Als Paradebeispiel führe ich gern meine Ausbildung in der Luft- und Raumfahrtindustrie an. Als diese Branche in Bedrängnis geriet, wechselte ich zur Mechanik, verbrachte einen großen Teil meiner Karriere in der Automobilindustrie, wechselte dann in den Konsumgüterbereich und bin jetzt im Rechenzentrum und in der IT tätig. Ich bin im Wesentlichen ein Weltraumfreak und Autoingenieur mit Erfahrung in den Bereichen technische Strategie, Verkaufsportfolio, Transformation und Betrieb. Und heute bin ich General Manager für ein IT-Management-Portfolio.
Wenn ich in meiner Laufbahn nicht offen für neue Möglichkeiten gewesen wäre, wäre ich heute nicht hier. Das ist ein Beispiel für die jüngere Generation. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.. Sie müssen nicht schon jetzt für alles genaue Vorstellungen haben. Setzen Sie einen Fuß vor den anderen, bleiben Sie am Ball und lernen Sie dazu. Die Welt wartet auf Sie.
Um mehr zu erfahren, hören Sie sich den vollständigen BriefingsDirect Podcast an oder prüfen Sie mit unserem Karrieresimulator, ob die Arbeit in Rechenzentren zu Ihrer Zukunftsvision passt.
