In den letzten fünf Jahren ist viel über das Edge oder den Netzwerkrand geschrieben und gesagt worden. Allerdings besteht kaum Einigkeit darüber, was genau und wo dieses Edge ist. Diese Inkonsistenz hat uns dazu bewogen, Anfang letzten Jahres etwas mehr Klarheit in diese Begrifflichkeit zu bringen. In einem Forschungsprojekt untersuchten wir die vorhandenen und zukünftigen Anwendungsfälle für Edge-Bereitstellungen und haben versucht, diese sinnvoll zu kategorisieren. Das Ergebnis ist eine Definition von vier Edge-Archetypen.
Wie bei jeder solcher Untersuchung handelt es sich bei der Ergebnisdarstellung aber lediglich um eine Momentaufnahme. Dennoch haben die Ergebnisse noch immer ihre Gültigkeit, selbst unter dem Aspekt, dass wir heute Edge genauer definieren können und die Zukunft hin zu 5G-Netzen tendiert. Das Fazit war damals wie heute: Die Nachfrage treibt die Investitionen in und die Bereitstellung von Edge voran und bestimmt, wie Edge-Standorte auf- und ausgebaut werden.
Der 5G-Ansatz für Edge von AT&T
Jeff Shafer, Assistant VP of Product Management für Edge Solutions bei AT&T, hat einige interessante Kommentare in einem Artikel abgegeben, der letzten Woche im Data Center Knowledge veröffentlicht wurde (Die Aussage von AT&T: Edge ist nicht dort, wo man es vermutet). Ich sehe seine Ausführungen als eine ehrliche Einschätzung des Zustands der Edge-Bedingungen, allerdings unter dem Gesichtspunkt einer futuristischen 5G-Bereitstellung. Denn ein Großteil der Ausführung um 5G bezieht sich auf einige der ehrgeizigeren Anwendungen, wie zum Beispiel autonome Fahrzeuge. Aber die Verfügbarkeit dieser Funktionen ist unter realistischen Gesichtspunkten noch Jahre von einer weitverbreiteten Einführung entfernt. Kurzfristig verspricht 5G mehr inkrementelle Verbesserungen gegenüber 4G-Diensten. Und ich stimme Jeff hier zu, dass die zu unterstützenden Architekturen sich eher in Richtung Metro-Hubs als in Form von Mikrodatenzentren an der Basis jedes Funkmastes entwickeln werden.
Wie 5G tatsächlich bereitgestellt wird
Letztendlich orientiert sich alles am Problem, das Sie lösen möchten. Es gibt ein verständliches Wetteifern um die Bereitstellung von 5G, aber der Standort dieser Bereitstellungen und die Art und Weise, wie sie erstellt werden, hängen von der Nachfrage ab. Hierbei handelt es sich nicht um ein “Bau es und sie werden es kaufen”-Szenario, sondern um eine Nachfrage, die das Angebot treibt. Wenn Verbraucher und Unternehmen anfangen, eine bessere QoS (Quality of Service) für die Ausführung bestehender und neuer Anwendungen zu fordern, bauen die Betreiber das Netzwerk aus, um diese Serviceebene bereitzustellen. Die Realität zeigt jedoch, dass 4G LTE die überwiegende Mehrheit der heutigen Anforderungen erfüllt.
Natürlich ist dieses 4/5G-Edge nur eine von vielen Arten von Edge-Bereitstellungen. Edge-Sites, die das Gesundheitswesen unterstützen, sehen anders aus als jene für den Einzelhandel oder die Finanzbranche. Und diese wiederum sehen anders aus als jene, die für industrielle Anwendungen ausgelegt sind. Aus diesem Grund streben wir bei Vertiv danach, branchenübergreifend eine Allzwecklösung für Kunden zu entwickeln und Fachwissen und Lösungen bereitzustellen, die den Anforderungen jedes beliebigen Edge-Standorts gerecht werden.
Wie sieht Ihr Edge momentan aus und wie wird es Ihrer Meinung nach in den nächsten fünf Jahren aussehen? Denken Sie, dass AT&Ts Edge Computing die Zukunft sein wird?